Ratgeber und Tutorials
Schritt für Schritt Anleitung, wenn das Werkzeug verschwunden ist
Ruhe bewahren – und den Verlust genau prüfen
Ja, das klingt schon ein bisschen nach Floskel. Aber manchmal steckt das Werkzeug doch nur im falschen Auto, im Kellerregal oder der Kollege hat es sich geliehen. Deswegen erst einmal..
- Kurz innehalten
- Kollegen, Freunde oder Teammitglieder fragen
- Letzten Einsatzort durchdenken
- Wenn Du/Ihr ein Verleihsystem nutzt, dort prüfen, ob das Werkzeug vielleicht ausgeliehen/vermietet wurde
Wenn sich der Verdacht erhärtet, dass es wirklich gestohlen wurde sollte man die nächsten Schritte befolgen.
Dokumentiere, was fehlt
Notiere dir möglichst genau folgende Daten. Das wird später noch wichtig. Mach am besten Fotos vom Aufbewahrungsort oder der Einbruchstelle und falls etwas beschädigt wurde wie beispielsweise eine Tür oder ein Türschloss, dann auch unbedingt das dokumentieren.
- Welches Werkzeug fehlt? (Gerätetyp, Marke, Modell, Seriennummer, besondere Merkmale)
- Wann wurde es zuletzt gesehen?
- Wo war es zuletzt gelagert? Auf der Baustelle? Im Transporter?
- Wer hatte Zugriff? Kollegen, Kunden oder gar die Öffentlichkeit?
Anzeige bei der Polizei erstatten
Egal wie groß oder klein das gestohlene Werkzeug war, der Diebstahl sollte der Polizei gemeldet werden. Dazu benötigste du:
- Einen Ausweis wie Führerschein, Personalausweis oder Reisepass
- Eine möglichst genaue Beschreibung des Werkzeugs (aus der Dokumentation im vorherigen Schritt)
- Falls noch vorhanden: Rechnungen oder Kaufbelege des Werkzeugs als Eigentumsnachweis
Du kannst die Anzeige oft auch online bei der zuständigen Polizeidienststelle einreichen. Einfach mal auf der Website in der Region nachsehen. Halte die Vorgangsnummer fest, die später eventuell für die Versicherung oder Nachweise gebraucht wird.
Die Versicherung informieren
Wenn du über eine passende Versicherung verfügst (z. B. Betriebsversicherung, Werkzeugversicherung oder auch Hausrat bei Privatpersonen), dann sollte der Schaden bzw. Werkzeugverlust auch dort so zeitnah wie möglich eingereicht werden. Ob und wie viel ersetzt wird, hängt später vom Einzelfall und deinem Versicherungsvertrag ab. Es sollte allerdings nicht unversucht bleiben, wenn die Selbstbeteiligung den Werkzeugwert nicht übersteigt. Falls die Selbstbeteiligung bei der Versicherung höher ist wie der Wert des Werkzeugs ist es natürlich unwirtschaftlich.
- Meldung idealerweise innerhalb von 24–48 Stunden
- Die Anzeige, die bei der Polizei eingereicht wurde, sollte auch bei der Meldung bei Versicherung mit angehängt werden
- Füge alle sonstigen verfügbaren Unterlagen, Belege und Bilder bei
Werkzeugstatus auch auf WERKPORT aktualisieren (wenn du das System nutzt)
- Wähle bei Werkzeugzustand „verloren“ oder „gestohlen“ aus. Damit ist das Werkzeug auch nicht mehr reservier- oder ausleihbar und es kommt nicht zu Missverständnissen mit Kollegen oder anderen Nutzern
- Notiere im Kommentarfeld, dass es polizeilich gemeldet wurde (Vorgangsnummer optional)
Kollegen und Freundeskreis informieren
Wenn es sich um ein gemeinschaftlich genutztes Werkzeug handelte oder andere Personen Zugang hatten wäre es am besten, wenn alle Betroffenen informiert werden. Nicht um jemanden zu beschuldigen, sondern um Klarheit zu schaffen. Manchmal tauchen Dinge überraschend doch noch auf und ehrliche Kommunikation hilft oft mehr als stiller Unmut. Außerdem können die Leute in deinem Umfeld im Falle eines Diebstahls dann aufmerksamer sein, sodass eventuell weitere Werkzeugdiebstähle verhindert werden können.
Langfristig vorsorgen und Werkzeugdiebstahl in Zukunft verhindern
Der Schaden ist leider passiert, aber umso wichtiger ist es nun, dass weitere Verluste vermieden werden können. Einzelne Werkzeuge sind wahrscheinlich ersetzbar, aber in größerer Menge kann nicht nur ein finanzieller Verlust entstehen. Viel mehr erzeugt es erhöhten Verwaltungsaufwand, Frust und schlimmstenfalls Stillstand auf der Baustelle.
Deswegen noch einige präventive Tipps für die Zukunft
- Teure Werkzeuge kennzeichnen (z.B. mit QR Code, Gravur, Etikett, Seriennummer erfassen). Das hilft der Rückverfolgung.
- Bei teurem oder oft genutztem Maschinen eine spezielle Werkzeugversicherung prüfen
- Gute Aufbewahrungslösungen in Boxen, Kellerabteilen mit Schlössern oder Alarmtechnik nutzen. Den Transporter immer abschließen und keine Türen offen lassen!
- Manchmal hilft es die Werkzeuge präventiv mit einer ungewöhnlichen Lackfarbe anzusprayen. Das schreckt potentielle Diebe ab, die oft an einem Wiederverkauf interessiert sind. Wie wärs mit einem pastelligem grün-gelb auf neon-pinken Grund? Bei Maschinen am besten aber nicht die Entlüftung ansprühen.
- Im WERKPORT-System konsequent Verleih/Vermietung/Reservierung dokumentieren
- Fotos und Rechnungen digital sichern. Physisch abheften im Ordner
Ein gestohlenes Werkzeug ist wirklich bitter vor allem, wenn man darauf beruflich angewiesen ist. Es passiert auch immer im ungünstigsten Moment. Dennoch Ruhe bewahren und mit den richtigen Maßnahmen kann der Schaden begrenzt und für die Zukunft gar vermieden werden. Handlungsfähig zu bleiben ist dein bestes Werkzeug jetzt. Im besten Fall taucht es auch einfach wieder auf.